Montag, 25. April 2011

20.04.2011 Suzhou


Für den letzten Tag unserer Weltreise hatten wir uns noch einen Abstecher nach Suzhou vorgenommen, denn wie das zuvor erwähnte Sprichwort besagt, sollte man diese Stadt mit seinen vielen wunderschönen chinesischen Gärten einmal im Leben gesehen haben. Marco Polo nannte es einst "das Venedig des Ostens", denn die Stadt war einst mit vielen Kanälen durchzogen, die aber weitestgehend zugeschüttet wurden, um mehr Wohnfläche zu bekommen. Unser erstes Ziel in Suzhou war die Nordtempelpagode, die 67 m hoch ist und von der aus man einen guten Überblick über die Stadt bekam. 

 Von ganz weit oben hat man einen guten Ausblick auf Suzhou: 
die Nordtempelpagode mit Buddha
 
Anschließend ging es zu Fuß in den Löwenwaldgarten, der 1336 aus den Überresten eines Song-Zeitlichen Gartens erbaut wurde. Hauptmerkmal im Garten sind die bizarr geformten Steine, die einen regelrechten Irrgarten im Garten bilden, aus dem auch wir beide nur mühsam den Weg fanden. 

Idylle im Löwengarten

 2 Marsmenschen im Löwengarten - welch seltsamer Anblick!

Leider waren auch hier wieder einmal zu viele chinesische Busrumpel unterwegs, die sich weder zu benehmen wissen, noch anderen Personen gegenüber Respekt erweisen. Vor allem wir als Westliche fielen sehr auf unter den ganzen Asiaten und wurden mitunter gerne einmal angestarrt wie die Marsmenschen oder gar um Fotos mit den Chinesen gebeten. Von dort aus ging es zum „Pavillon der Azurblauen Wellen“, welcher der älteste Garten der Stadt ist.

Künstler im Pavillon klopfen mit Tintensäckchen und Papier die Reliefzeichnungen ihrer Vorfahren nach

 Nach einer ausführlichen Erkundung führte uns unser Weg über den 1035 erbauten Konfuzius-Tempel zur alten Stadtmauer mit ihrem Garten und der „Pagode des Lichts des guten Omens“. Dieser Garten war auch unsere letzte Anlaufstelle und der wohl tollste Garten in Suzhou. 

Konfuzius-Statue vor seinem Tempel

Stadtmauer-Garten

Suzhous Kanäle: wie in Venedig

Miri vor dem 516 v. Chr. erbauten Stadttor

 Chinesische Busrumpel beim Souvenireinkauf im Garten

Parkübersicht mit der Pagode des Lichts des guten Omens im Hintergrund

Am Nachmittag fuhren wir dann mit dem Zug zurück nach Shanghai, wobei die rund 80 km lange Strecke in beachtlichen 20 Minuten zurückgelegt wurde. Abends hieß es dann Abschied nehmen von Shanghai, China und dem letzten Stück unserer Weltumrundung, denn mit dem Flugzeug der Lufthansa ging es in 11 Stunden Flugzeit zurück nach Frankfurt.

Anstehen für den Zug auf Gleis 3

 Hiermit ging es in Windeseile zurück nach Shanghai

Eine fast 4-wöchige Reise mit vielen neuen, wundervollen, aber auch berührenden Eindrücken geht somit zu Ende. Es ist unglaublich wie schnell die Zeit auf Reisen vergeht. Wir hoffen, wir konnten Euch einen guten Eindruck von unseren Reisezielen vermitteln und auch Euer Fernweh ein bisschen wecken?!

19.04.2011 Shanghai


Heute machten wir noch einmal einen abschließenden Trip durch die Stadt. Neben dem Besuch von weiteren Tempeln, Parks und Sehenswürdigkeiten im alten Central District stand auch ein Abstecher in die Plagiatskaufhäuser an, in denen man allerhand gefälschte bzw. kopierte (wie es die Chinesen gerne nennen) Markenwaren kaufen kann. Hier kann man schon das ein oder andere Schnäppchen schlagen. Man muss aber genau hinsehen und die Waren auf Qualität prüfen und man darf sich nicht über’s Ohr hauen lassen und muss ein gutes Verhandlungsgeschick haben. 


Volksplatz im Renminpark (Volkspark)

 Eine echte Garküche (die sieht aber im Vergelich zu einigen anderen SEHR sauber aus)

We love you, Big Ching (der Big Ben Shanghais)

Am Mittag haben wir den Yu-Garten, den wohl hübschesten chinesischen Garten der Stadt mit seiner berühmten Zick-Zack-Brücke besucht, der im 16. Jahrhundert erbaut wurde. 

Wandelgang, Teehaus und Teich im Yu-Garten

Park-Idylle inmitten der Stadt

Auf der Mauer: ein uneimlicher Drachen

 Die Zick-Zack-Brücke am Eingang zum Yu-Garten

In der Nähe des Parks haben wir auch erneut im Nanxiang Steamed Bun Restaurant leckere Dumplings geschlemmt.

Küche des Nanxiang Restaurants

Manu und die gedämpften Dumplings im Bambuskörbchen

 Getunkt in Sojasoße und/oder Essig einfach oberlecker!!!

bevor es dann am Abend zum Abschluss unserer Reise noch einmal zum Bund ging, wo wir von beiden Seiten des Huangpu-Flusses aus, die Stadt mit der tollen Abendbeleuchtung ansahen. 

 Nachtimpressionen: Oriental Pearls Tower und World Financial Center sind gut zu sehen dank toller Beleuchtung. Auch die Touristenschiffe putzen sich allabendlich heraus.

Der Bund und die alt-historische Flussseite

Spiegelungen am Huangpu

 Stadtpanorama bei Nacht: einfach der Hammer!

18.04.2011 Hangzhou

Den heutigen Tag widmeten wir einem Besuch der ca. 200 km von Shanghai entfernten Stadt Hangzhou. Die Reise dorthin dauerte dank modernster Hochgeschwindigkeitszüge gerade einmal 1,5 Stunden. Die Chinesen widmen dieser Stadt gerne ein Sprichwort: „Im Himmel das Paradies, auf Erden Suzhou und Hangzhou“. Jeder Chinese sollte diese beiden Städte in seinem Leben einmal bereist haben, was auch wir uns zum Motto nahmen.

 Eine Zugfahrt die ist lustig... Highspeedtrain Richtung Hangzhou

Das Besondere an Hangzhou ist zum einen der Westsee, ein wunderschöner, großer und gerade mal 1,5 Meter tiefer See. Zum Anderen ist es die Lage der Stadt, die direkt an einen Gebirgszug und somit an wahre Natur mit Wäldern und Teeplantagen grenzt. Am frühen Morgen nahmen wir uns vom Bahnhof in Hangzhou aus ein Taxi an den Stadtrand zum Chinesischen Teemuseum, welches jedoch leider geschlossen hatte. Also wanderten wir stattdessen durch die Teeplantagen in Richtung des Westsees und sahen den Arbeitern bei der Ernte des Tees zu. 

Arbeiter bei der Teeernte in Longjing

 So sieht der frisch geplückte Tee aus: saftig-grün

Nach einer Pause am Ufer bestiegen wir das nächste Taxi in Richtung Tempel des herbeigeflogenen Gipfels (Feilai Feng), der sich inmitten eines Waldes umrandet von schattigen Berghängen befindet. Hier gibt es über 100 Steinreliefs und Skulpturen zu bewundern, die zwischen dem 10. und 12. Jahrhundert in den Fels des Berghangs gemeißelt wurden.

 Pause am Westsee

Steinskulpturen im Feilai Feng

Buddha Maitreya am Feilai Feng

 Kloster der Seelenzuflucht

Unser nächstes Ziel war erneut das Ufer des Westsees, wo wir die Insel Gushan sowie den Bai-Damm erkundeten. Danach waren wir auch ziemlich k.o., so dass wir uns am Ufer des Sees ein wirklich leckeres, traditionell chinesisches Dinner gönnten (Schweinefleisch süß-sauer und Ente nach Art des Chefs). Schnell verflog die Zeit, denn unser gebuchter Zug gen Shanghai wartete schon fast auf uns. 

Westsee-Panorama

 Sonnenuntergang beim Dinner am Westsee

Wir waren jedoch noch ca. 4 km vom Bahnhof entfernt und machten uns auf die Suche nach einem Taxi, das uns dorthin bringen sollte. Allerdings war es ein Ding der Unmöglichkeit, ein freies Taxi zu bekommen, denn in jedem Fahrzeug, das wir herauswinken wollten, saß bereits ein Fahrgast. Die Uhr begann mehr und mehr gegen uns zu ticken und langsam wurden wir echt nervös, da wir hiermit nun wirklich nicht gerechnet hätten. Plötzlich erschien hinter uns auf dem Gehweg ein etwas seltsam anmutendes Gefährt (vergleichbar mit einem Tuk-Tuk, was wir bereits schon aus Thailand kannten) und der einbeinige Fahrer fragte uns, ob er uns irgendwo hinbringen könne. Ziemlich skeptisch verhandelten wir mit ihm für umgerechnet 1 Euro eine Fahrt zum Bahnhof, da dies wohl unsere allerletzte Chance war, den Zug noch zu bekommen. Die 15-minütige Fahrt zum Bahnhof gestaltete sich zum Abenteuer über Gehwege (wo Fußgänger einfach weggehupt wurden), gegen Einbahnstraßen und quer durch den gestauten Straßenverkehr über teilweise rote Ampeln. 

 Unser einbeiniges Taxi zum Bahnhof!

Wir fanden es trotzdem recht witzig und kamen sogar noch ca. 20 Minuten vor Abfahrt unseres Zuges unversehrt und glücklich am Bahnhof an, was wir mit einem normalen Taxi aufgrund des in der Stadt herrschenden Verkehrschaos nie mehr geschafft hätten. 

Bahnhof von Hangzhou

 Und wo fährt unser Zug nun ab? Wir haben ihn auf Anhieb gefunden! Ihr auch?