Montag, 25. April 2011

18.04.2011 Hangzhou

Den heutigen Tag widmeten wir einem Besuch der ca. 200 km von Shanghai entfernten Stadt Hangzhou. Die Reise dorthin dauerte dank modernster Hochgeschwindigkeitszüge gerade einmal 1,5 Stunden. Die Chinesen widmen dieser Stadt gerne ein Sprichwort: „Im Himmel das Paradies, auf Erden Suzhou und Hangzhou“. Jeder Chinese sollte diese beiden Städte in seinem Leben einmal bereist haben, was auch wir uns zum Motto nahmen.

 Eine Zugfahrt die ist lustig... Highspeedtrain Richtung Hangzhou

Das Besondere an Hangzhou ist zum einen der Westsee, ein wunderschöner, großer und gerade mal 1,5 Meter tiefer See. Zum Anderen ist es die Lage der Stadt, die direkt an einen Gebirgszug und somit an wahre Natur mit Wäldern und Teeplantagen grenzt. Am frühen Morgen nahmen wir uns vom Bahnhof in Hangzhou aus ein Taxi an den Stadtrand zum Chinesischen Teemuseum, welches jedoch leider geschlossen hatte. Also wanderten wir stattdessen durch die Teeplantagen in Richtung des Westsees und sahen den Arbeitern bei der Ernte des Tees zu. 

Arbeiter bei der Teeernte in Longjing

 So sieht der frisch geplückte Tee aus: saftig-grün

Nach einer Pause am Ufer bestiegen wir das nächste Taxi in Richtung Tempel des herbeigeflogenen Gipfels (Feilai Feng), der sich inmitten eines Waldes umrandet von schattigen Berghängen befindet. Hier gibt es über 100 Steinreliefs und Skulpturen zu bewundern, die zwischen dem 10. und 12. Jahrhundert in den Fels des Berghangs gemeißelt wurden.

 Pause am Westsee

Steinskulpturen im Feilai Feng

Buddha Maitreya am Feilai Feng

 Kloster der Seelenzuflucht

Unser nächstes Ziel war erneut das Ufer des Westsees, wo wir die Insel Gushan sowie den Bai-Damm erkundeten. Danach waren wir auch ziemlich k.o., so dass wir uns am Ufer des Sees ein wirklich leckeres, traditionell chinesisches Dinner gönnten (Schweinefleisch süß-sauer und Ente nach Art des Chefs). Schnell verflog die Zeit, denn unser gebuchter Zug gen Shanghai wartete schon fast auf uns. 

Westsee-Panorama

 Sonnenuntergang beim Dinner am Westsee

Wir waren jedoch noch ca. 4 km vom Bahnhof entfernt und machten uns auf die Suche nach einem Taxi, das uns dorthin bringen sollte. Allerdings war es ein Ding der Unmöglichkeit, ein freies Taxi zu bekommen, denn in jedem Fahrzeug, das wir herauswinken wollten, saß bereits ein Fahrgast. Die Uhr begann mehr und mehr gegen uns zu ticken und langsam wurden wir echt nervös, da wir hiermit nun wirklich nicht gerechnet hätten. Plötzlich erschien hinter uns auf dem Gehweg ein etwas seltsam anmutendes Gefährt (vergleichbar mit einem Tuk-Tuk, was wir bereits schon aus Thailand kannten) und der einbeinige Fahrer fragte uns, ob er uns irgendwo hinbringen könne. Ziemlich skeptisch verhandelten wir mit ihm für umgerechnet 1 Euro eine Fahrt zum Bahnhof, da dies wohl unsere allerletzte Chance war, den Zug noch zu bekommen. Die 15-minütige Fahrt zum Bahnhof gestaltete sich zum Abenteuer über Gehwege (wo Fußgänger einfach weggehupt wurden), gegen Einbahnstraßen und quer durch den gestauten Straßenverkehr über teilweise rote Ampeln. 

 Unser einbeiniges Taxi zum Bahnhof!

Wir fanden es trotzdem recht witzig und kamen sogar noch ca. 20 Minuten vor Abfahrt unseres Zuges unversehrt und glücklich am Bahnhof an, was wir mit einem normalen Taxi aufgrund des in der Stadt herrschenden Verkehrschaos nie mehr geschafft hätten. 

Bahnhof von Hangzhou

 Und wo fährt unser Zug nun ab? Wir haben ihn auf Anhieb gefunden! Ihr auch?

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