Dienstag, 12. April 2011

12.04.2011: Catlins, Tag 2


Am heutigen Dienstag hatten wir uns, im Gegenzug zu gestern, genau die andere Himmelsrichtung von unserem Domizil Wakawa aus ausgesucht und starteten auf einer Erkundungstour gen Westen. Anlaufstelle Nr. 1: Waipapa Point, am Meer gelegen und Schauplatz des bis dato schlimmsten Schiffsunglücks, das sich auf neuseeländischem Meeresgebiet ereignete. 1881 lief hier ein Schiff auf einen Felsen und 131 Menschen kamen in den Wassermassen ums Leben. Seither hat dieser Zipfel Neuseelands einen Leuchtturm – klein aber fein. 

Waipapa Point mit Leuchtturm


Am Strand unterhalb des Leuchtturms haben wir nach der Leuchtturmschau 3 Seelöwen beobachten können, wobei einer schlief und der große Bulle auf sich aufmerksam machte bis eine Seelöwin aus den Fluten des Pazifiks herangeschwommen bzw. gerobbt kam und ihn umgarnte. Sehr schönes Schauspiel, das sich dort direkt vor unseren Augen abspielte. 

 Seelöwenliebe

Später fuhren wir auf einer der vielen „Gravel Roads“, auf der so mancher Deutsche sein herzallerliebstes Auto nicht fahren würde, Richtung Slope Point – dem südlichsten Punkt des neuseeländischen Festlandes, der näher am Südpol als am Äquator liegt. 

 Hier geht's zum südlichtsten Zipfel der Welt, an dem wir uns je befunden haben.

 Der ist hier! Zum Südpol ist es gar nicht mehr soooo weit.
 Vom Meereswind in eine Wuchsrichtung gedrängte Bäume am Slope Point

An die Gravel Roads, die bei uns in Deutschland maximal ein schlechter Feldweg wären, haben wir uns hier schnell gewöhnt. Zum Glück drückt auch die Autovermietung ein Auge zu bei Steinschlag von den Gravel Roads, denn diese bestehen nur aus Kieselsteinen, Sand und Schlaglöchern, sind aber in Neuseeland offizielle Landstraßen, die in jeder Karte vermerkt und auch 1 a ausgeschildert sind. Auf diesen Straßen ist dann auch allerhand unterwegs: von Campingmobilen unserer geliebten Backpacker bis hin zum fahrenden Haus. Kein Scherz! Hier muss man eben mit allem rechnen…

 Ein fahrendes Haus...(der Fahrer hatte seinen Hund auf dem Schoß sitzen 
und ließ uns überholen, nachdem wir ihm ca. 2km hinterhergefahren waren)


Dann widmeten wir uns unserem Ziel Nr. 3: einer Wanderung durch den Waipohatu Forest – einem waschechten Regenwald. Neben den üblichen Verdächtigen Farnen, Bäumen, Lianen und Moosen, erschwerten uns vor allem dicke Matschlöcher bzw. –pfützen den Weg zu einem Wasserfall. Wenigstens war der Weg schön einsam, so dass keiner mitbekam, wie wir durch den doch etwas zugewachsenen Wald stolperten. 

Stolpersteine im Regenwald

Die Wanderung zum Wasserfall dauerte dann auch gut 1 Stunde über Stock, Steine und eben Matschlöcher… Leider war der Wasserfall dann nicht ganz so spektakulär, wie man ein anderer, den wir schon bisher auf unserer Reise erkundet haben und der weitaus besser zugänglich war. Insgesamt waren wir hin und zurück knappe 3 Stunden unterwegs und entsprechend ausgepowert. 

 Wohin soll's gehn oder welches Schweinderl hätten Sie gern???

 Der "kleine" von beiden...

Nach einer kleinen Stärkung und Dusche in unserer tollen Cottage ging es dann mit neuer Energie an die Curio Bay. 


 Bei solch einem Blick von unserer Terrasse aus, schöpft man schnell neue Power

Hier hofften wir Hektordelphine beobachten zu können, aber da heute die Wellen recht heftig waren, trauten sich die Delphine nicht in die Bucht, wie man uns später sagte. 

Bei solchen Wellen...

 ...traut sich kein Delphin vor die Hütte!

Also probierten wir unser Glück nochmal bei den Gelbaugenpinguinen, die sich heute Abend auch recht zutraulich zeigten und gleich zu viert am Start waren. 

Heute mal gaaaaanz nah: einer der Gelbaugenpingus in der Curio Bay (das vor ihm ist aber keine tote Krake, sondern eine komische Seepflanze, die hier überall an den Stränden angespült wird)

 Pinguin-Romantik am Abend

Die Curio Bay ist übrigens berühmt für den versteinerten Wald, den man hier als Felsen sieht. So etwas kann man nur an wenigen Orten in der großen, weiten Welt bewundern.


Leider müssen wir den Catlins morgen schon wieder den Rücken kehren, denn dann treibt es uns wieder mehr Richtung Norden. Nächstes Ziel: Dunedin.

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