Sonntag, 3. April 2011

03.04.2011: Christchurch, NZ


Nach kurzem Zwischenstopp in Auckland hieß es schon wieder ab ins Flugzeug gen Christchurch, unserem ersten Domizil in Neuseeland. Zum Glück haben wir den Anschlussflug erwischt und sind 10 Minuten vor Abflug an Bord gegangen – und das mit jeder Menge Glück: am Gepäckband kamen zunächst unsere Koffer nicht, dann mussten wir zum Domestic Terminal hetzen, aber der Shuttle-Bus kam ewig nicht an, anschließend hieß es erneut Security Check (inklusive Begutachten unserer Wanderschuhe, denn die Neuseeländer achten streng darauf, dass keine Parasiten oder dergleichen durch Tiere, Essen oder eben in der Natur gebrauchte Gegenstände ins Land geschleust werden), Koffer aufgeben und Boarding Pass drucken lassen … gehetzt und Dank „Vordrängeln“ kamen wir also noch rechtzeitig in die 7:50h-Maschine nach Christchurch. 

Viele von Euch wissen ja, dass die Stadt Ende Februar durch ein Erdbeben ziemlich zerstört wurde. Vor allem der innere Kern, die historische Altstadt, wurde extrem beschädigt und wird vermutlich erst über die nächsten 2 Jahre hinweg wieder aufgebaut werden. Wir hatten unsere Reise schon vor dem Ereignis geplant und waren zunächst beunruhigt. Nachdem wir aber vor rund 3 Wochen Kontakt mit Air New Zealand und unserer Unterkunft hier aufgenommen hatten, wurden wir ruhiger und entschlossen, die Reise anzutreten, da wir ja eigentlich die gesamte Südinsel bereisen wollen und nicht an Christchurch gebunden sind. Unsere Unterkunft liegt außerhalb des Stadtkerns und ist vom Beben unversehrt geblieben. Unsere Herbergseltern, mit denen wir uns heute Mittag lang unterhalten haben, haben uns ausführlich von ihren Erlebnissen am Erdbebentag berichtet und gesagt, dass sie es gut finden, dass wir trotz aller Umstände gekommen sind, denn der Südinsel bleiben seither die Touristen aus. Nach all den Geschichten haben wir uns selbst ein Bild von der Sachlage gemacht und sind gen Innenstadt spaziert. Dabei kamen wir zunächst durch den North Hagley Park, in dem auch der Botanische Garten von Christchurch liegt. 

Wunderschöne Blumen im Botanischen Gewächshaus

 Die vordere Blume nennt sich Manuel

Hier, so wie in unserem Stadtteil, merkte man kaum etwas von den Erdbebenschäden. Nur ein paar Absperrbänder und Hinweisschilder ließen darauf deuten. 

Fleischfressende Pflanzen sagen "Jummy" zu Fliegen


 Solch einen Zettel hat jedes vom Erdbeben in Christchurch betroffene Gebäude an der Tür hängen. Hierauf sieht man, welche Gebäude wann inspiziert wurden und noch begehbar/ nutzbar sind. Grüne Zettel = gut, Rote Zettel = draußen bleiben!!

Je näher wir der Innenstadt kamen, desto heftiger waren jedoch die Gebäude, vor allem die historischen, beschädigt. Bis ins Zentrum konnte man gar nicht erst vordringen, da es komplett abgesperrt und vom Militär aus Schutz vor Plünderungen bewacht wird. Zudem finden in großen Stil Aufräumarbeiten statt. 

 Vor allem die historischen Gebäude im britischen Stil sind von der Zerstörung betroffen

Vielerorts gibt es Risse im Asphalt


 Die betroffenen Straßen sind wie hier weiträumig abgesperrt


Es ist schon heftig, was Naturgewalten so anrichten können – und das ohne jegliche Vorwarnung. Kleine Nachbeben wird es noch bis in den Herbst hinein geben sagen die Seismologen. So, gleich fallen wir in die Heia, denn morgen geht’s entweder Wandern oder zu den Hanmer Springs  - dem „Bad Orb der neuseeländischen Südinsel“ zum Thermalbaden.

 Trotz allem: es gibt auch idyllische Orte wie hier

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